Das Betreuungsangebot in den Wohngruppen „Rot-Blau“ und „Gelb-Grün“ in der Spechtstraße ermöglicht 20 Kindern und Jugendlichen ein Zuhause in professionell betreutem Umfeld.
In den Gruppen wohnen sowohl Kinder und Jugendliche, die wieder in ihre Herkunftsfamilien zurückkehren wollen, als auch unbegleitete Flüchtlinge und Jugendliche, die schrittweise ein selbständiges Leben anstreben. Sie alle lernen im Zusammenleben verschiedener Kulturen für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.
In den Gruppen leben Kinder und Jugendliche miteinander, deren Betreuungsbedarf sehr verschieden ist. Aus diesem Grund stellen wir unterschiedlich intensive Hilfeangebote bereit, die den Bedürfnislagen der Kinder, Jugendlichen und deren Familien entsprechen und den pädagogischen Alltag ergänzen.
Individuelle kinder- und jugendtherapeutische Unterstützung ist ebenso möglich wie die Begleitung des Unterbringungs- und ggf. Rückführungsprozesses mit familientherapeutischer Hilfe.
Im Betreuungsalltag gelingt es, einzelnen Jugendlichen mit besonders schwierigen Lebenserfahrungen Bindung wieder zu ermöglichen, Halt und Stabilität zu vermitteln und Traumafolgesymptome zu mildern.
So können wir den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und ihren Familien gerecht zu werden.
Gruppenarbeit
Das Leben in der Gruppe nutzen wir, um ausgleichende und sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen - sowohl über gemeinsame Aktivitäten als auch durch Spiel und Sport, Feste und Reisen. Besonders wichtig in unserer pädagogischen Arbeit ist uns, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, respektvoll miteinander umzugehen, Konflikte angemessen zu lösen sowie eigene Vorstellungen in der Gruppe einzubringen und auch umzusetzen. So können sie aktiv an der Gestaltung ihres vorübergehenden Lebensmittelpunktes mitarbeiten. Neben den Interaktionen in der Gemeinschaft sind auch regelmäßige Gruppenabende hierfür ein geeignetes Forum.
Individuelle Förderung
Die Kinder und Jugendlichen werden ermutigt, ihre Stärken kennenzulernen und zu mobilisieren. Je nach ihrem Bedarf werden sie hierbei intensiv unterstützt, auch lebenspraktische Fähigkeiten werden geübt und in den Alltag integriert. Die schulische Förderung kann neben Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe-Unterricht auch vorübergehend Schulwegbegleitung beinhalten.
Die vorhandenen Einzelzimmer bieten eine gute Möglichkeit, im quirligen Alltag eine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Die Kinder und Jugendlichen erhalten Unterstützung durch die Betreuer*innen, um im Gruppenleben Nähe und Distanz auszubalancieren.
Verselbständigung
Jugendlichen, die erste Erfahrungen und Schritte in Richtung einer weiteren Verselbständigung gehen wollen, stehen vier Plätze zum ersten Ausprobieren zur Verfügung. Noch in der ständigen Verfügbarkeit von Erzieher*innen erhalten sie die Möglichkeit, sich um ihre Essensversorgung eigenständig zu kümmern oder dies schrittweise unter Anleitung zu trainieren. Sie teilen sich eine Küche und müssen dort „wohngemeinschaftsähnlich“ den Alltag miteinander organisieren. Hierbei erhalten sie intensive Unterstützung in Form von Moderation der Gruppenprozesse und individueller Hilfe in hauswirtschaftlichen Dingen. Das „Auszugstraining“ hilft ihnen, sich mit Fragestellungen zu Kontoführung, Wohnungssuche, Antragstellung usw. zu befassen.
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